Seniorenwohngemeinschaft „Haus Victoria“ in Marl
Die Wohngemeinschaft verfügt über 12 Einzelzimmer und 4 Appartements. Zudem stehen noch Gemeinschaftsräume und eine großzügig gestaltete Küche zur Verfügung. Ein kleiner Garten hinter dem Haus rundet das Gesamtbild ab.
Wir haben uns für den Namen „Haus Victoria“ entschieden, um die Zeche Auguste Victoria nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Die Seniorenwohngemeinschaft befindet sich zudem direkt an der Victoriastraße.
Die Zeche Auguste Victoria wurde 1899 in Betrieb genommen und stellte am 18.12.2015 den Betrieb endgültig ein.
Pro Jahr hatte die Zeche ca. 3.100.000 t Steinkohle und ca. 5.500.00 t Blei-, Zink-, und Silbererz gefördert. Mit der Schließung der Zeche ging auch in Marl die Ära des Kohleabbaus für Marl zu Ende.
Die „Wunsch-Pflege Kamen“ in Marl steht für aktives Wohnen im Alter.
Die Wohngemeinschaft „Haus Victoria“ in Marl spiegelt dieses im täglichen Zusammenleben wieder. Wir arbeiten im Schichtsystem und können unseren Bewohnern eine Betreuung rund um die Uhr anbieten. Wir kümmern uns um alle Belange und Wünsche der Bewohner und unterstützen sie bei den Aktivitäten des täglichen Lebens.
Unser Team, bestehend aus Pflegefachkräften, Hauswirtschafts- und Betreuungskräften, sowie einer Köchin, Beiköchinnen und Reinigungskräften.
Unsere Bewohner
Die Wohngruppe setzt sich aus Bewohnern beiderlei Geschlechts zusammen. Für die Bewohner gibt es keine Richtlinien die dazu führen, dass sie Mitglied der Wohngemeinschaft werden können, wie zum Beispiel bei Altenheimen die Vorgabe eines Pflegegrades. Unser Angebot richtet sich an Menschen, die nicht länger alleine leben möchten, unabhängig einer Pflegebedürftigkeit um eine Unterstützung im Alltag zu bekommen.
Die Unterstützung der Würde und die Förderung der Lebensqualität der Bewohner stehen für uns im Mittelpunkt. Dabei spielt die Förderung erhaltener Fähigkeiten eine wichtige Rolle. Alle Hilfestellungen, die den Bewohner seitens der Pflegenden angeboten werden, müssen daraufhin hinterfragt werden, inwieweit die betreffenden Tätigkeiten auch selbständig durchgeführt werden können.
Ein wesentliches Ziel der Wohngemeinschaft ist es, den Bewohnern Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln. Obwohl wir dabei die individuelle Persönlichkeit der einzelnen Bewohnern in den Vordergrund stellen, lassen sich einige allgemeine Ansätze nennen, mit deren Hilfe dieses Ziel angestrebt werden kann:
Die Tagesstruktur
Wie bereits beschrieben, kommt einer möglichst konstanten, täglich wiederkehrenden Struktur eine große Bedeutung zu. Sie gibt den Bewohnern Halt und Sicherheit. Dennoch bieten wir den Bewohnern auch individuelle Tagesgestaltungen an. Angepasst an den Bewohnern bieten wir regelmäßige Tagesausflüge, Marktgänge, Einkäufe, Spaziergänge oder ähnliches an. Besuche des Friedhofes oder eines Gottesdienstes werden ebenfalls angeboten. Auf Wunsch beziehen wir auch die Angehörigen mit ein.
Die umliegenden Kindergärten und Schulen sowie auch ehrenamtliche Mitarbeiter werden in unsere Wohngemeinschaft eingebunden und sind ein fester Bestandteil unseres Konzeptes.
Gemeinsam „älter“ werden ist unser Motto.
Der Multifunktionsraum
Dieser Raum kann dafür genutzt werden, um Betreuungs-, Bastel-, Sing- und Spielgruppen anzubieten, sodass andere Bewohner sich nicht gestört fühlen müssen. Zusätzlich können wir unseren Bewohnern diesen Raum auch für Feierlichkeiten zur Verfügung stellen, um gemeinsam mit ihren Liebsten, die Geburtstage oder ähnliches im Familienkreis zu feiern.
Natürlich unterstützen wir die Bewohner und deren Angehörige bei der Planung und Ausführung. Der Raum verfügt über eine eigene Sanitäreinrichtung.
Der Tagesablauf
1. Die morgendliche Pflege
Nach dem Aufstehen gehen die Bewohner meist in Begleitung einer Pflegekraft ins Badezimmer. Hier wird dann gemeinsam die Pflege durchgeführt. Neben dem Beibehalten der persönlichen Rituale bemühen wir uns, die Identität und die persönliche Würde der Bewohner immer in den Vordergrund zu stellen. Die körperliche Pflege wird dabei nicht als Hauptschwerpunkt unserer Arbeit angesehen, sondern als natürlicher Bestandteil der Normalität. Scham und persönliche Grenzen werden als Ausdruck der unverletzbaren Persönlichkeit respektiert. Um die Eigenständigkeit und das Selbstwertgefühl der Bewohner zu stärken, geben wir Hilfestellungen nur soweit, als sie absolut notwendig sind. Jede Tätigkeit, die selbständig durchgeführt werden kann, betrachten wir als Gewinn für die Bewohner.
2. Das Frühstück
Das Frühstück wird nach der morgendlichen Pflege eingenommen. Aus gesundheitlichen Gründen angezeigte Einschränkungen bei der Auswahl oder der Menge der angebotenen Speisen werden soweit möglich mit den Bewohnern besprochen.
Durch die Anwesenheit einer Bezugsperson stellen wir eine vertrauliche und persönliche Atmosphäre her. Die Tätigkeit der Bezugsperson geht dabei weit darüber hinaus, den Bewohnern zur Hand zu gehen. Das gemeinsam Frühstück trägt zur Beruhigung bei und kann dazu führen, dass sich jeder Bewohner als Teil der Gemeinschaft fühlen kann. Der Tisch, an dem die Bewohner Platz nehmen, wird nach Möglichkeit so gedeckt, dass er aus ihrer Perspektive überschaubar bleibt und nicht durch eine Vielzahl einzelner Dinge verwirrt.
3. Vormittägliche Aktivitäten
Wichtig ist der Bezug zur individuellen Geschichte und Krankheitsbild des Bewohners.
Kleine Aufgaben im Haushaltsbereich wie Tischdecken, Zusammenlegen von Wäschestücken sowie das Falten von Servietten können bereits ausreichen, dem Bewohner das Gefühl zu geben, einen wichtigen Beitrag für die Wohngemeinschaft zu leisten. So kann auch das Betrachten eines Fotoalbums den Bewohner daran erinnern, dass sie auf eine Lebensleistung zurückblicken können, die auch mit einem Einzug in die Wohngemeinschaft keineswegs verschwunden sind. Tanz und Musik können wesentlich zur Lebensfreude beitragen. Vertraute Musikstücke wirken mitunter beruhigend, lenken ab und lassen Erinnerungen aufkommen. Gerade bei Bewohnern, die ihre Wünsche nicht mehr genau ausdrücken können, ist dabei die Auswahl der Musik eine wichtige Aufgabe, die Sensibilität erfordert. Zudem können die Bewohner auch den hauseigenen Garten nutzen und die morgendlichen Sonnenstrahlen auf sich wirken zu lassen oder auch sich um die Gemüsebeete und Blumenpflege kümmern.
4. Das Mittagessen
Das Mittagessen ist ein fester gemeinsamer Termin im Verlauf des Tages unserer Wohngemeinschaft. Es findet in der Regel zwischen 12:00 Uhr und 13.00 Uhr statt. Meistens nehmen alle Bewohner und auch die Pflegenden daran teil. Unsere Mahlzeiten werden täglich frisch zubereitet. Schon die Zubereitung ist im Idealfall ein Projekt der Wohngruppe, bei dem sowohl Bewohner als auch Pflegende beteiligt sind. Der soziale Aspekt der gemeinsamen Mahlzeit wird durch die Pflegenden aktiv unterstützt, indem sie versuchen, alle Anwesenden in die Gemeinschaft zu integrieren. Dies geschieht zum einen durch die helfende Begleitung beim Essen, zum anderen durch die direkte Einbeziehung der Bewohner in Gespräche.
5. Die Mittagsruhe
Im Anschluss an das Mittagessen haben viele Bewohner das Bedürfnis nach Ruhe. Die Pflegenden unterstützen diesen Anspruch, indem sie die einzelnen Bewohner zu Orten der Ruhe begleiten. Andere Bewohner, die dieses Bedürfnis nicht haben, werden bei anderen Aktivitäten begleitet. Für die Pflegekräfte fällt in die Zeit der Mittagsruhe die Dokumentation und die Übergabe zwischen Frühschicht und Spätschicht.
6. Kaffee und Kuchen
Das gemeinsame Kaffee trinken ist die nächste gemeinschaftliche Aktion unserer Wohngruppe. Es findet in der Regel zwischen 15.00 Uhr und 16.00 Uhr statt. Während beim Mittagessen naturgemäß die Nahrungsaufnahme in den Vordergrund steht, ist das Kaffee trinken eher als Orientierungspunkt im Tagesgeschehen zu sehen. Daneben bietet sich hier eine besonders gute Gelegenheit, Besucher zu empfangen und sie am Leben der Wohngemeinschaft teilnehmen zu lassen.
7. Nachmittägliche Aktivitäten
Die Aktivitäten des Nachmittags unterscheiden sich oftmals sehr von denen des Vormittags. Oft spielen hierbei Besucher eine Rolle, die aufgrund ihrer Vertrautheit und Verbundenheit mit ihrem Bewohner ganz gezielt auf alte Vorlieben eingehen können. Daneben gibt es mehr Freiraum für Spiele, Vorlesen und Gespräche, da die zeitaufwändigsten pflegerischen und haushälterischen Tätigkeiten häufig bereits am Vormittag durchgeführt wurden. Bei den
Bewohner, die körperlich dazu in der Lage sind, spielt der möglichst regelmäßige Spaziergang eine wichtige Rolle. Er stärkt die körperliche und geistigen Leistungsfähigkeit und vermittelt gleichzeitig ein Gefühl dafür, etwas leisten zu können.
8. Das Abendessen
Das Abendessen setzt den gemeinsamen Schlusspunkt des Tages in der Wohngruppe. Alle kommen zwischen 18:00 Uhr und 19:00 Uhr noch einmal zusammen, wobei sowohl das Essen und Trinken, als auch der soziale Aspekt eine wichtige Rolle spielt. Das Abendessen endet damit, dass die Pflegekräfte, wenn möglich unter Beteiligung der Bewohner, den Tisch abdecken und die Küche aufräumen, während andere sich zu einem Gespräch, zum Singen oder zum Schauen der Fernsehnachrichten ins Wohnzimmer zurückziehen.
9. Die abendliche Pflege
Abends kommt genauso wie am Morgen der unterschiedliche Tagesrhythmus der einzelnen Bewohner zum Tragen. Während einige noch gemütlich zusammensitzen, manchmal auch eine Fernsehsendung verfolgen, geht bei anderen der Tag bereits zur Neige. Ab etwa 19:30 Uhr haben einige Bewohner bereits das Bedürfnis, sich zur Nacht zurückzuziehen. Wie am Morgen gehen sie mit einer der Pflegenden ins Bad, um die Abendliche Versorgung durchzuführen. Auch hier wird die Pflege gemeinsam mit den Bewohnern nach deren Vorlieben, Gewohnheiten und Wünschen durchgeführt. Die Pflege umfasst im Grunde die gleichen Tätigkeiten wie am Vormittag, allerdings weniger ausführlich und unter Auslassung von Haarpflege und Rasur. Unter Umständen werden andere Inkontinenz-Hilfen eingesetzt. Wichtiger noch als das Waschen, das Umziehen und der Toilettengang ist das zu Bett bringen durch die Bezugsperson. Hierbei lassen wir uns möglichst viel Zeit, versuchen ein Gefühl der Geborgenheit zu vermitteln. Dabei spielen sowohl Worte eine große Rolle, als auch Gesten und Berührungen. Auch hier kann es entscheidend sein, vertraute Rituale einzuhalten, die dem Bewohner Halt geben.
10. Die Nacht
In der Nacht wird es dunkel und die Räume der Wohngemeinschaft, die tagsüber von Leben erfüllt sind, liegen verlassen da. Der Bewohner, der nachts aufsteht, sieht sich mit einer Situation konfrontiert, die von Orientierungslosigkeit und Einsamkeit bestimmt wird. Dem wirken wir zum einen dadurch entgegen, dass wir bereits beim Zubettgehen betonen, dass zu jeder Zeit jemand für die Bewohner da ist. Zum anderen beleuchten wir auch in der Nacht die Gänge und allgemein zugänglichen Räume der Wohngemeinschaft. Bei manchen
Bewohnern ist es gut, die Tür einen Spalt offenzulassen, um ein Gefühl zu vermitteln, nicht alleine zu sein. Bei anderen erweist sich vielleicht eine eigene Nachtleuchte als gut. Die größte Bedeutung kommt der nächtlich präsenten Pflegekraft zu. Sie ermöglicht nicht nur dadurch eine ruhige Nacht für die Bewohner, dass sie je nach Bedarf lagert oder Einlagen wechselt, sondern vor allem durch ihre menschliche Fürsorge, durch den Trost, den sie spenden kann. Nachtaktive Bewohner werden durch die nächtliche Pflegekraft betreut und begleitet.
Unsere Kooperationspartner
Die ärztliche Versorgung der Wohngemeinschaft hat die Praxis Dr. med. Angelika und Markus Böddecker übernommen. Zudem begleitet das Praxisteam, wenn notwendig, auch eine palliative Behandlung.
Weiter arbeiten wir eng mit der Max-Reger-Apotheke zusammen. Die Apotheke kümmert sich um Verordnungen und Rezepte sowie eine zeitnahe Belieferung.
Die Physiopraxis Rütten-Linke und die Ergotherapie Uhrmann unterstützen uns vor Ort.
Zudem haben wir noch die Zahnarztpraxis Dr. J. Wommelsdorff und Marta Sutor als Kooperationspartner gewinnen können. Sehr viele Zahn- und Prothesenbehandlungen können hier in der Wohngemeinschaft vorgenommen werden. Zudem bietet die Praxis auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen an.
Die HNO-Praxis Dres.M.Tesner u.L.Stinshoff besuchen uns ebenfalls einmal im Quartal.
Eine Podologin und eine Friseurin bieten ihre Dienste ebenfalls im Haus an.
Zudem bieten wir ab sofort auch Beratungsbesuche nach § 37 Abs. 3 SGB XI.